Ich betreibe eine Heizungsanlage bestehend aus :

Vaillant Gastherme VC 180
-  Vaillant Warmwasserspeicher VIH 160
Witterungsgeführte Heizungssteuerung (ACT: Eigenentwicklung). Diese Steuerung ersetzt folgende Geräte:
  • Vaillant VRC-Set CW
  • Schaltkasten Nr. 9443 für VIH160/2
- Mini-Pc als Plattform für folgende SW-Module:
  • ACT-Client zur Kommunkation mit der ACT-Steuerung (Delphi)
  • Datenbank-Server MySQL zur Ablage der Aufzeichnungsdaten und Heizungssteuerungs-Parameter
  • HTTP-Server Apache zur Bedienung der Anlage über das Netzwerk mit einem Browser (Firefox, Internet Explorer,..)
    sowie zur Analyse der aufgezeichneten Heizungsdaten



Der Betrieb der Anlage mit den Vaillant Komponenten funktionierte grundsätzlich sehr zuverlässig, jedoch habe ich mich aus nachfolgenden Gründen dazu entschlossen einige Modifikationen durchzuführen:
  • nach ca. 5 Jahren stellten die mechanischen Zeitschaltuhren für den Warmwasserspeicher und für die Wochenschaltuhr der Temperaturregelung ihre Funktion ein.
  • Die Steuerung enthält keine Funkuhr. Dies erfordert eine manuelle Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit.
  • Die Gastherme VC180 kann ihre Heizleistung im Bereich von 50%-100% modulieren. Der Wärmetauscher des Wasserspeichers VIH160 kann die minimale Heizleistung der Gastherme nicht abnehmen. Dies führt dazu, dass die Temperaturüberwachung der Therme nach Erreichen der zulässigen Maximaltemperatur von ca. 85°C den Brenner abschaltet. Wegen fehlender Hysterese springt die Gastherme sofort wieder an, erkennt dass die Maximaltemperatur erreicht ist und schaltet erneut ab. Dieses Spiel wiederholt sich nun alle 2-3 Sekunden solange bis der Warmwasserspeicher aufgeheizt ist. Dies kann bis zu einer Stunde dauern. In dieser Betriebsart arbeitet die Therme sehr ineffizient. Sowohl der Gasverbrauch als auch die Schadstoffemission sind unnötig hoch.
  • Während der Warmwasseraufbereitung ist der Heizungsbetrieb bis zu einer Stunde abgeschaltet.
Um die aufgeführten Nachteile zu umgehen, habe ich die Speichersteuerung ‚ACT’ mit folgenden Funktionen entwickelt:
  • Generierung des Sollwerts für die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur mit programmierbarer Nachtabsenkung und Ansteuerung der Therme VC180 über die 7-8-9 Schnittstelle
  • Aufheizung des Speichers VIH 160 durch Ansteuerung des Umschaltventils und der Therme (Schornsteinfegerschalter-Schnittstelle).
  • Implementierung einer Wochenschaltuhr zur Einstellung des Tag- / Nachtbetriebs
  • Automatische Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt (Funkuhr dcf77 bzw. Webserver)
  • Einführung einer Hysterese im Speicherladebetrieb, um das ständige Ein- und Ausschalten des Brenners zu vermeiden.
  • Aufzeichnung und Auswertung am PC von bis zu 5 Temperaturen (Vorlauf, Rücklauf, Außentemperatur, Speichertemperatur)
  • Nach Ausfall des Speicherthermostats wurde dieser durch einen Temperatursensor der ACT-Steuerung ersetzt.
  • Erfassung des Gaszählerstandes mit dem Opto-Reflexkoppler CNY70
  • Erfassung des Stromzählerstandes über die S0-Schnittstelle des Zählers und die Funkmodule RFM22B
  • Ethernet-Schnittstelle (Lantronix XPort, embedded ethernet device server)
  • Übertragung der ACT-Daten (Parameter, Temperaturen, Steuersignale, Gas-, Stromzählerstand) an den Datenbankserver.
  • Die Einstellung der Heizungssteuerung erfolgt entweder:
- manuell über Tastknöpfe
- über HHTP-Server (lokales Netzwerk)
- über HTTP-Server (Internet) von jedem beliebigen Ort

Die ACT-Steuerung läuft seit 2008 problemlos und ermöglicht einen deutlich komfortableren und schonenderen Betrieb der Heizungs- und Warmwasserbereitungsanlage.
Die Aufzeichnung der Gas- und Stromverbrauchsdaten erlaubt eine komfortable Auswertung und Kontrolle des Energieverbrauchs.
Die "Energiefresser" können leicht identifiziert werden.